Wandern mit Kindern – Wandern löst bei vielen Erwachsenen Begeisterung aus. Die Natur genießen, wundervolle Aussichten, gemütliche Rasten, einfach mal die Seele baumeln lassen – Dinge, die wir Erwachsene mögen, weil wir sie einfach genießen und weil sie uns weit ab vom Alltag bringen. Bei Kindern sieht es aber oft anders aus. Sie können sich häufig nur schwer beim Wandern entspannen, dauerhaft die Aussichten bewundern und sich für die Natur begeistern. Einfach, weil es Kindern schwerer fällt sich länger auf etwas zu konzentrieren und etwas über einen längeren Zeitraum auszuführen. Kinder sind sprunghaft und vor allem haben sie besonders heutzutage oft auch ganz andere Interessen.
Das heißt aber nicht, dass ihr deswegen auf Wanderausflüge verzichten müsst oder nur die Möglichkeit habt, eure Kinder ausschließlich unter Ningeln und Maulen mitzuschleppen. Es gibt einfache Tricks, wie ihr bei Kindern und Teenagern Begeisterung für Wandern entfachen könnt.
9 Tipps zum Wandern mit Kindern
Eine tolle Aktivität für Kinder ist das Wandern. Mit unseren 9 Tipps wird die Wandertour im Urlaub oder am Wochenende ein voller Erfolg für Jung und Alt.
1. Moderne Technik mit der Natur verbinden
Nutzt die moderne Welt aus und lasst die Technik das Wandern begleiten. Das könnt ihr auf unterschiedlichste Arten und Weisen machen. Eine ganz einfache Art die Kinder durch moderne Technik zu begeistern, ist der Schrittzähler. Egal ob im Smartphone, der Smartwatch oder der Sport-Uhr. Schrittzähler können sehr motivierend sein, denn Kinder sind empfänglich für „Belohnungen“ wie hohe Schrittzahlen. Umso höher die Schrittzahl, umso mehr freut sich das Kind – wie bei einem Spiel, bei welchem Punkte gesammelt werden. Außerdem wecken Schrittzähler das Interesse für Entfernungen und ihr könnt Schrittziele auch mit echten Belohnungen verknüpfen, wie Pausen, Eis Essen oder etwas anderem.
Natürlich gibt es auch noch ganz andere Möglichkeiten die moderne Technik mit einem Wanderausflug zu verbinden. Zum Beispiel können bei Spielen wie Pokémon GO Pokémon beim Wandern entdeckt und gefangen werden. Alternativ könnt ihr euch auch zum Beispiel auf die Suche nach Geocaches begeben.
2. Entspannt laufen, keine Hektik
Je nachdem wie alt eure Kinder sind, solltet ihr für die Wanderstrecke deutlich mehr Zeit einplanen, als ihr allein benötigen würdet. Kinder haben kürzere Beine und das Wandern ist deswegen auch anstrengender für sie. Außerdem lassen sie sich schneller ablenken, worunter das häufig das Tempo leidet. Verbindet ihr das Wandern mit Aktivitäten wie Pokémon fangen oder Geocache finden, dauert es sowieso gleich noch viel länger, bis ihr irgendwann die Tour beenden könnt.
3. Eine Übernachtung in der Natur
Seid ihr Naturfreunde und euer Kind bereit für ein Abenteuer, könnt ihr beim Wandern mit Kindern auch wunderbar eine Übernachtung in der Natur in eure Tour mit einbauen. Nehmt das aber nicht zu sehr auf die leichte Schulter und zieht einfach mit einem Zelt im Gepäck los, denn das ist weder ungefährlich, noch gesetzlich erlaubt. Ihr könnt aber im Internet nach sogenannten Trekkingplätzen schauen. Das sind Plätze die sich mitten in der Natur befinden und wo es erlaubt ist ein Zelt aufzuschlagen. An diesen Plätzen gibt es meist eine begradigte Fläche oder kleine Plattformen, die den Zeltaufbau überhaupt möglich machen. Wir haben unser Zelt auf outdoorwelt24.net gefunden. Ideal ist ein Familienzelt mit ausreichend Platz, welches trotzdem nicht zu schwer ist.
Alternativ zum erlaubten „Wildcampen“, ist eine Hütte, die ihr für eine Nacht anmieten könnt, welcher aber weniger abenteuerlich ist. Schätzt euer Kind in jedem Fall richtig ein, ob es für eine Übernachtung in der Wildnis bereit ist, denn ein solches Erlebnis kann auch schnell Angst wecken und zu abenteuerlich für es werden. Fragt euer Kind also direkt danach und versucht es nicht dazu zu überreden. Übernachtet ihr im Wald, könnt ihr, sofern der Trekkingplatz dafür ausgestattet ist, auch direkt ein kleines Lagerfeuer machen und euer Abendessen grillen. Das ist meist das Highlight des Tages für ein Kind und ein ganz besonderes Erlebnis.
4. Kinder sollten die Gruppe führen
Viele Erwachsene denken, dass sie selbst den Weg anführen sollten. Das ist im Grunde auch richtig. Ihr könnt euer Kind aber in die Wegfindung einbeziehen oder ihm nur das Gefühl geben, dass es die Wanderleitung übernimmt. Ihr könnt das auf viele Arten und Weisen anstellen. Es kommt immer darauf an wie alt euer Kind ist, ob ihr GPS-Empfang habt und ob ihr euch selbst in der Gegend auskennt. Habt ihr mehre Kinder, könnt ihr auch alle gut in die Wegfindung einbeziehen. Aber wie könnt ihr euren Kindern die Führung überlassen?
Am spaßigsten ist es immer, wenn ihr euch ganz aus Versehen oder nur angeblich verlaufen habt. Hilft euer Kind bei der Orientierung, hat es natürlich total recht und sollte den Rest des Weges die Führung übernehmen! Kennt ihr die Gegend oder wisst ihr dank GPS wo ihr seid und wohin ihr müsst, könnt ihr euer Kind bei der nächsten Weggabelung entscheiden lassen, wo ihr lang müsst. Unterschwellig könnt ihr es bei der Entscheidung lenken, sodass es den richtigen Weg nimmt.
5. Abwechslungsreiche Wege das A und O
Geht ihr mit euren Kindern Wandern, solltet ihr euch Strecken mit Abwechslung aussuchen. Es kann sich um Abwechslung verschiedenster Arten handeln. Bergaufwärts, bergabwärts, steinig, sandig, erdig – aber vor allem geht es um die Umgebung. Eurem Kind wird es schnell langweilig werden, wenn es die ganze Zeit nur Bäume sieht. Sorgt dafür, dass ihr auch mal Bäche, Flüsse, Seen oder Teiche entdeckt.
Diese können auch perfekte Stellen für eine Rast sein und im Sommer auch mal für etwas Abkühlung sorgen. Auch Klippen und Felsen können den Wanderweg abwechslungsreich gestalten und tolle Aussichten bringen.
Findet ihr einen guten Aussichtspunkt könnt ihr sogar euer Glück versuchen und mit eurem Kind nach Tieren suchen, die ihr beobachten könnt und die sich nicht in die Nähe von Menschen trauen.
6. Eine Strecke mit Ziel
Wichtig ist auch, dass ihr euch eine Wanderstrecke mit Ziel raussucht und nicht einfach einen Kreis durch den Wald zieht. Das wäre für euer Kind, als würde etwas fehlen, als wäre die Strecke für umsonst gewesen. Der Mensch liebt Ziele und Belohnungen und das gilt ganz besonders für Kinder.
Ihr müsst nicht den gleichen Weg zurück gehen wie ihr hingelaufen seid, im Gegenteil, aber macht einen Höhepunkt als Ziel aus, der für euer Kind bedeutet: Du hast es geschafft! Jetzt geht es wieder zurück! Am besten ist es, wenn das Ziel nicht nur irgendeine Bank am Wegrand ist, sondern wenn es sich dabei beispielsweise um einen wundervollen Aussichtspunkt handelt oder um ein idyllisches Fleckchen mit Teich oder See.
7. Offline Aufgaben
Ihr könnt eure Tour auch wunderbar mit spannenden Aufgaben ausschmücken. Lasst euer Kind zum Beispiel Dinge sammeln und rätseln und lernen. So kann es Blätter sammeln und sagen, zu welchem Baum sie g
ehören. Am besten ist es, wenn ihr ein entsprechendes Buch mitnehmt, dann könnt ihr gemeinsam gucken, um welches Blattwerk es sich tatsächlich handelt. Ihr könnt auch nach Früchten suchen. Verpasst aber nicht zu sagen, dass keine Früchte einfach so gegessen werden dürfen! Allgemein könnt ihr durch den Wald gehen und euer Kind lernen lassen, welcher Baum und welche Blume wie heißt und was sie für Eigenschaften haben. So lernt euer Kind spielerisch, was meist zu den besten Lernergebnissen führt.
Je nachdem zu welcher Jahreszeit ihr wandern geht, könnt ihr zwischendrin auch eine Pilzsammeltour machen oder am Wegesrand nach Pilzen Ausschau halten. Auch hierfür könnt ihr ein Buch zu Rate führen – esst aber nur Pilze, die ihr zu 100 Prozent kennt! Viele Pilzarten sehen sich sehr ähnlich, unterscheiden sich aber extrem in ihrer Verträglichkeit. Geht ihr im Spätsommer oder Herbst wandern, könnt ihr auch direkt Bastelmaterial für Dekorationen sammeln. So könnt ihr zum Beispiel wunderbar bunte Blätter, Eicheln und Tannenzapfen mitbringen, die später euer Zuhause aufhübschen können.
8. Pfadfinder – sein oder spielen
Seid ihr echte Pfadfinder, könnt ihr mit eurem Kind richtig auf Erkundungstour gehen und Spuren und Fährten lesen. Das könnt ihr sicher auch als Jäger. Seid ihr beides nicht, könnt ihr mit eurem Kind zumindest sinnieren, was für Tiere da entlanggelaufen sein könnten. Mit wachsamen Augen könnt ihr sicher den ein oder anderen Pfoten- oder Klauenabdruck entdecken und eine vielleicht existierende Spur verfolgen, die ihr mit abenteuerlicher Erzählung ausschmückt. Auch die Suhlen von Wildschweinen bieten ein herrliches Bühnenbild für ein spektakuläres Szenario. Vielleicht haben die Schweine dort ja eine wilde Party gefeiert? Vielleicht haben dort aber auch zwei starke Eber um ihre Rotte gekämpft!
9. Verstaumöglichkeiten
Ist euer Kind noch recht klein und noch kein Teenager, gebt ihm einen Rucksack oder eine Tasche, die höchstens zur Hälfte gefüllt ist. Wird mehr Gepäck benötigt, solltet ihr es tragen oder in einen Bollerwagen verstauen.
Grund hierfür ist, dass euer Kind ausreichend Platz für Fundstücke haben sollte. Coole Steine, schöne Zapfen, hübsche Blumen – all das sind für euer Kind wie kleine Belohnungen, die am Wegesrand liegen können. Damit euer Kind diese Belohnungen mitnehmen kann, benötigt es Platz. Damit es selbst seine kleinen Trophäen mitnehmen kann, sollte in der Tasche eures Sprösslings der Platz vorhanden sein.