Versicherungen für Eltern – Welche nützlich sind und warum

Versicherungen für Eltern

Es gibt kaum einen Lebensbereich, der sich heutzutage nicht über einen Versicherungsvertrag absichern lässt. Welche Versicherungen benötigt werden, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab. Neben der individuellen Wohnsituation und dem Wohnumfeld spielen auch die Anzahl und das Alter der Familienmitglieder eine Rolle. Als Eltern müsst ihr daher euren Versicherungsschutz überdenken und eventuell aufstocken.

Welche Versicherungen sind für Eltern sinnvoll?

Bei der Vielzahl der Versicherungen, die heutzutage angeboten werden, kann man schnell den Überblick verlieren. Nicht jede werdet ihr wirklich brauchen. Außerdem können die monatlichen oder jährlichen Beiträge das Familienbudget sprengen, wenn ungeeignete oder überflüssige Versicherungen abgeschlossen werden. Auf die folgenden Versicherungen könnt oder solltet ihr jedoch nicht verzichten:

  • Privathaftpflichtversicherung: Diese Versicherung, vereinfacht oft nur Haftpflichtversicherung genannt, schützt euch vor Schadensersatzansprüchen, die Dritte gegen euch oder eure Kinder geltend machen könnten, wenn diese unabsichtlich einen Schaden verursachen. Gerade mit Kindern kann häufiger etwas passieren, zum Beispiel kann ein Fußball sein Ziel verfehlen und eine Fensterscheibe zerbrechen oder das Fahrrad fällt versehentlich gegen ein Auto und verursacht Kratzer.
  • Hausratversicherung: Diese Versicherung deckt Schäden oder Verluste eures Hausrats, wie Möbel, Elektronik oder Kleidung, durch Feuer, Wasser oder Einbruch ab. Innerhalb der Hausratversicherung sind in der Regel auch Fahrräder mitversichert, die euch oder euren Kindern gehören. Je nach Versicherungspolice kann sogar ein Diebstahlschutz enthalten sein, wenn das Fahrrad außerhalb des Wohnbereiches entwendet wird. Viele Hausratversicherungen lassen sich bei Bedarf auch nachträglich durch einen Fahrradschutz erweitern. Sachgegenstände versichern
  • Gegenstandsversicherung: Eine besondere Form der Hausratversicherung ist eine Gegenstandsversicherung. Mit dieser könnt ihr einzelne Sachgegenstände versichern und so den materiellen Wert bestimmter Sachgegenstände gegen verschiedene Risiken absichern. Ziel dieser Versicherung ist es, Schäden oder Verluste an den versicherten Gegenständen zu kompensieren und somit den finanziellen Schaden für den Versicherungsnehmer zu minimieren. Seitdem sich in vielen Haushalten immer mehr teure elektronische Geräte befinden und bestimmte Schäden oder Schadensursachen durch die Hausratversicherung nicht abgedeckt werden, hat die Gegenstandsversicherung immer mehr an Bedeutung gewonnen. Mit dieser Versicherung sichert ihr zum Beispiel Bedienungsfehler und das Eindringen von Flüssigkeit oder Sand an eurem Computer oder Schäden am Display eures Smartphones durch Herunterfallen ab.
  • Rechtsschutzversicherung: Eine Rechtsschutzversicherung hilft euch dabei, die Kosten für Rechtsstreitigkeiten zu tragen, beispielsweise bei Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber oder rechtlichen Angelegenheiten, die eure Familie betreffen. Gerade dann, wenn Rechtsstreitigkeiten vor Gericht ausgetragen werden müssen, können sehr hohe Kosten auf Kläger oder Beklagte zukommen.
  • Krankenversicherung: Die Krankenversicherung deckt medizinische Kosten ab und ermöglicht den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen für die ganze Familie. Da sie in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben ist, habt ihr keine Wahl, sondern müsst entweder einer gesetzlichen oder einer privaten Krankenkasse beitreten. Eine Wahl habt ihr jedoch in der Regel bei der Krankenkasse, sofern diese allgemein für Versicherte offen ist. Habt ihr euch für eine Krankenkasse entschieden, seid ihr für Monate mit einer Kündigungsfrist von zwei Monaten an diese gebunden. Falls ihr mit den Leistungen oder Beiträgen nicht zufrieden seid, habt ihr dadurch die Möglichkeit zu wechseln.
  • Private Pflegezusatzversicherung: Es kann ratsam sein, eine private Pflegeversicherung abzuschließen, um im Falle einer Pflegebedürftigkeit die finanziellen Belastungen besser bewältigen zu können. Es handelt sich hierbei nicht um die Pflegepflichtversicherung, die automatisch mit der Krankenversicherung abgeschlossen wird. Durch eine private Pflegezusatzversicherung könnt ihr Kosten absichern, die durch die gesetzliche Pflegekasse nicht übernommen werden. Kinder sind in einer privaten Pflegeversicherung automatisch mitversichert.
  • Berufsunfähigkeitsversicherung: Als Elternteil solltet ihr euch vor den finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit schützen, da diese das Haushaltseinkommen gefährden kann.
  • Unfallversicherung: Diese Versicherung bietet finanziellen Schutz, wenn ihr oder eure Kinder durch einen Unfall dauerhaft beeinträchtigt werden.
  • Lebensversicherung: Eine Lebensversicherung ist ratsam, wenn ihr für den Fall des Todes eines Elternteils sicherstellen möchten, dass die Familie danach finanziell abgesichert ist. Die ausgezahlte Summe kann beispielsweise zur Begleichung von Schulden oder zur Sicherung des Lebensstandards eurer Familie verwendet werden.

Neben den genannten Versicherungen gibt es weitere, die ihr unter Umständen benötigt, wie zum Beispiel als Auto- oder Motorradbesitzer die KFZ-Haftpflichtversicherung, als Hausbesitzer die Wohngebäudeversicherung oder als Tierhalter die Tierhalterhaftpflichtversicherung.

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Warum sind bestimmte Versicherungen für Eltern sinnvoll?

Versicherungen für Eltern

Zwar lässt sich nicht jedes Lebensrisiko zu einhundert Prozent absichern, aber mit passenden Versicherungen können finanzielle Belastungen durch unvorhergesehene Ereignisse oder Herausforderungen abgefedert werden. Als Eltern tragt ihr nicht mehr nur die Verantwortung für euch selbst, sondern auch für eure Kinder und die Familie als Ganzes. Wichtige Gründe, warum bestimmte Versicherungen abgeschlossen werden sollten, sind diese:

  • Absicherung der Familie und des Einkommens im Falle von Unfällen, Krankheiten oder Tod eines Elternteils
  • Minderung der finanziellen Belastung bei schweren Erkrankungen oder Verletzungen durch Deckung von medizinischen und rehabilitativen Kosten
  • Schutz vor Schadensersatzansprüchen, die in Folge von versehentlichen Beschädigungen oder Zerstörungen des Eigentums Dritter entstehen können
  • Absicherung bei Schäden oder Verlusten des eigenen Besitzes beispielsweise durch Feuer, Wasser oder Einbruch in die Wohnung
  • Unterstützung bei rechtlichen Angelegenheiten und Auseinandersetzungen
  • Entlastung der Familie im Fall der Pflegebedürftigkeit eines Elternteils

Worauf kommt es im Allgemeinen beim Abschluss einer Versicherung an?

Bei jedem Abschluss eines Versicherungsvertrags, der schließlich mit Kosten und Laufzeiten verbunden ist, solltet ihr einige Überlegungen anstellen. Zunächst ist es wichtig eine Risikoanalyse durchzuführen. Mach dir klar, welchen potenziellen Risiken deine Familie oder dein Eigentum ausgesetzt sein können. Falls ihr euch unsicher seid, holt euch Beratung durch einen unabhängigen Versicherungsberater, der nicht an eine bestimmte Versicherung gebunden ist, sondern euch allgemein beraten kann. Vergleicht außerdem verschiedene Versicherungen hinsichtlich der folgenden Punkte:

  • Deckungsumfang: Achtet darauf, dass die Versicherung den gewünschten Schutz bietet und die relevanten Risiken abdeckt. Prüft die Bedingungen und Ausschlüsse gründlich, um sicherzustellen, dass eure spezifischen Bedürfnisse erfüllt werden.
  • Versicherungssumme: Die Versicherungssumme oder Deckungssumme sollte ausreichend sein, um im Schadensfall die Kosten angemessen zu decken. Eine zu niedrige Versicherungssumme kann dazu führen, dass ihr bei einem größeren Schaden nur einen Teil der Kosten erstattet bekommt.
  • Prämie (Beiträge) und Kosten: Vergleichen Sie die Prämien beziehungsweise Beiträge verschiedener Versicherungsanbieter. Die Versicherung sollte ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, aber bedenkt auch, dass günstigere Prämien manchmal auch mit weniger umfassendem Schutz einhergehen können.
  • Laufzeit und Kündigungsfristen: Prüft auch die Vertragslaufzeit und die Kündigungsbedingungen. Es kann ideal sein, wenn der Vertrag gegebenenfalls flexibel angepasst oder problemlos gekündigt werden kann, wenn sich die Lebensumstände ändern.

Fazit: Für Eltern sind mehrere Versicherungen sinnvoll

Das Familienleben kann für Eltern eine große Herausforderung sein. Umso besser ist es zu wissen, dass es bei Krankheiten, Unfällen oder Schäden am Wohnungsinventar nicht zu finanziellen Engpässen kommt. Durch den Abschluss passender Versicherungen lassen sich zwar nicht die Risiken ausräumen, aber zumindest die Sorge um das Finanzielle kann etwas gemindert werden. Während manche Versicherung wie die Kranken- und die gesetzliche Pflegeversicherung verpflichtend abgeschlossen werden müssen, habt ihr bei anderen wie der Privathaft-, der Hausrat- und der Gegenstandsversicherung die freie Wahl.

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