Motorikspielzeug – wichtiges Spielzeug zum Lernen von motorischen Fähigkeiten

Motorikspielzeug

Ist euch auch schon aufgefallen, dass immer mehr Spielzeughändler Spielzeuge unter der Kategorie Motorikspielzeug anbieten? Vielleicht habt ihr euch gefragt, worum es sich dabei handelt und welche Vorteile das Spielen mit solchen Spielzeugen mit sich bringt. Wir gehen in unserem Ratgeber dieser Frage nach und schauen uns verschiedene Motorikspielzeuge an beziehungsweise Spielzeuge, die die motorischen Fähigkeiten von Kindern fördern.

Motorik ist mehr als Bewegung

Menschen können sich in der Regel bewegen und sie müssen es auch. Mit der Bewegung allein ist es jedoch nicht getan, denn für die Gestaltung des Alltags werden bestimmte motorische Fähigkeiten benötigt. Bereits direkt nach der Geburt haben Menschen einen Greifreflex, können aber das Greifen zunächst noch nicht richtig steuern. Es dauert aber nicht lange bis Babys gezielt nach Gegenständen greifen und diese festhalten können.

Motorikspielzeug

Doch ihr wisst es selbst: Die Koordination ist bei Babys und Kleinkindern zunächst noch sehr eingeschränkt. Filigrane und empfindliche Gegenstände können sie zumeist nicht so vorsichtig greifen, dass keine Zerstörungsgefahr besteht. Auch die ersten Schritte von Kleinkindern sind noch unbeholfen. Beim Laufen können sie schwer Balance halten und sie fallen oft hin.

Motorikwissenschaftler trennen unter anderem zwischen der Grob- und der Feinmotorik. Die Grobmotorik ist durch Bewegungsabläufe in der Aneignungsphase gekennzeichnet. Feinmotorische Bewegungen erfordern hingegen eine gewisse Körperbeherrschung und Geschicklichkeit. Erst durch das Üben und das regelmäßige Wiederholen bestimmter Bewegungsabläufe erlangen Kinder daher feinmotorische Fähigkeiten.

Das Spielen mit Motorikspielzeug unterstützt die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten

Fast alle Spielzeuge unterstützen die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten, sofern sie für die jeweilige Altersgruppe geeignet sind. Für das gezielte Greifen oder für die Wahrnehmung von Farben und Formen beginnen Kleinkinder zumeist mit Greiflingen, Beißringen, Bauklötzen, Rasseln, Badespielzeugen und Bällen (alles sehr gute Geschenke zur Geburt). Für die ersten Lebensmonate sind Spieldecken mit Spielbögen eine gute Wahl. Verschiedene Gegenstände an einem Bogen wecken die Neugier und regen das Baby zum Gucken und Greifen an.

Sowie Kinder zu krabbeln beginnen, sind erreichbare Gegenstände kaum noch vor ihnen sicher. Mit geeigneten Spielzeugen lenkt ihr die Aufmerksamkeit eures Kindes in die gewünschte Richtung und helft bei der weiteren Entwicklung der motorischen Fähigkeiten. Krabbelkinder spielen zum Beispiel mit akustischen Spielzeugen, wie Soundbausteinen, oder mit Stapel-, Sortier- und Steckspielzeugen.

Sowohl die Feinmotorik als auch kognitive Fähigkeiten können mithilfe eines Steckwürfels geschult werden. Dabei handelt es sich üblicherweise um einen Holzwürfel mit Aussparungen und Holzklötzchen in verschiedenen Formen. Jedes Klötzchen passt nur in eine bestimmte Öffnung des Holzwürfels. Die Kinder müssen also etwas überlegen und tüfteln, um zum Ziel zu gelangen.

Motorikspielzeug

Ein Stapelspiel besteht aus verschiedenen Klötzen oder anderen Bauteilen, die auf die richtige Weise übereinandergestapelt eine Figur oder einen Turm ergeben. Es gibt zum Beispiel Stapelhunde, Stapelclowns und Stapelpyramiden. Meistens sind die einzelnen Teile aus Holz und daher recht unempfindlich.

Sortierspiele sind den Steckspielen nicht unähnlich, aber durch eine Vielzahl unterschiedlicher Bauteile meistens etwas anspruchsvoller. Sie eignen sich daher in der Regel für Kinder ab zwei Jahren. Zu den Sortierspeilen gehören beispielsweise Hammerbänke und Formpuzzles.

Bälle sind für Kinder jeden Alters geeignet, denn nach ihnen wird nicht nur gegriffen, sondern sie werden auch gefangen. Kinder müssen laufen, oder krabbeln, sich bücken oder sich strecken, um an den Ball zu gelangen.

Je größer die Kinder werden und umso besser ihre feinmotorischen Fähigkeiten werden, desto kniffliger können die Aufgaben sein, die ihnen das Spielen mit Spielzeugen auferlegt. Fädelspiele und Steckpuzzle sind für Drei- bis Vierjährige ebenso geeignet, wie Pikler Dreieck, Werkbänke für Kinder und erste Experimentierkästen.

Motorikspielzeuge – Optimiert für die Entwicklung der Bewegungsfertigkeiten

Seit einigen Jahren werden im Handel spezielle Motorikspielzeuge für Kinder ab den ersten Lebensmonaten angeboten, die eigens zur Förderung der motorischen Fähigkeiten entwickelt worden sind. Die Grenzen sind jedoch fließend und beim Blick in einen Spielzeugladen oder einen Onlineshop wirst du feststellen, dass viele Motorikspielzeuge auch als Baby- und Kleinkindspielzeuge angeboten werden. Oft sind Motorikspielzeuge aber so designt, dass dem Kind mehrere Fertigkeiten und Fähigkeiten abgefordert werden. Die bereits erwähnten Fädel- und Stapelspiele werdet ihr als Motorikspielzeuge ebenso finden, wie Spielesets mit Bausteinen, Stapelspiele und Hammerspiele.

Für Kinder ab 18 Monaten sind die sogenannten Motorikschleifen geeignet, bei denen Schiebeteile auf einer Schleife aufgereiht sind und bewegt werden können. Der Vorteil: Es gibt keine kleinen Teile, die von Kindern verschluckt werden können.

Als Motorikspielzeuge werden aber auch Lauflernwagen, Schiebespielzeuge, Baukastensets und Kinderfahrzeuge (Kinderquads) angeboten.

Wichtiger als die Kategorie: Qualität und Sicherheit der Spielzeuge

Beim Kauf von Motorikspielzeug habt ihr in der Regel die Wahl zwischen Spielzeugen aus Holz oder aus Kunststoff. Beide Materialien sind robust und langlebig. Während Kunststoff von Haus aus widerstandsfähig gegen Nässe ist, muss Holz dafür erst mit einer Beschichtung oder Lackierung veredelt werden.

Durch die Materialien besteht ein Risiko, dass gesundheitsschädigende Stoffe enthalten sind, die von Kindern beim Spielen über die Haut oder durch den Mund aufgenommen werden. Zudem können Spielzeuge gefährlich sein, bei denen sich Kleinteile lösen, da sich kleine Kinder fast alles in den Mund stecken und diese verschlucken könnten.

Aus den genannten Gründen solltet ihr lieber zu Spielzeugen greifen, die das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit tragen. Dann entspricht es den Anforderungen des deutschen Produktsicherheitsgesetzes hinsichtlich der Sicherheit und dem Gesundheitsschutz. Ein gutes Gewissen könnt ihr auch haben, wenn das Spielzeug durch den TÜV nach den Normen DIN EN 71 oder DIN EN 71-3 geprüft wurde und den entsprechenden Hinweis trägt.