Mediation in Berlin und Brandenburg mit Angela Caspary (Mediatorin)

Mediation

Mediation in Berlin und Brandenburg – Streit mit dem Nachbarn, hässliche Auseinandersetzungen zwischen getrennt lebenden Eltern oder nervenaufreibende Konflikte mit den Kollegen – nicht immer läuft das Leben so, wie wir es uns in unseren jungen Jahren vorgestellt haben. Nicht selten bauen sich Konflikte zwischen zwei Parteien über Monate oder sogar Jahre auf und kosten dabei Nerven. Auch tief ins Geld kann so ein Streit gehen, wenn beispielsweise eine Partei vor Gericht zieht. Damit es erst gar nicht so weit kommt, gibt es einen Rettungsanker namens Mediation. Mediawas???

Wir haben uns mit Angela Caspary getroffen, um das Thema Mediation näher zu beleuchten. Sie ist Mediatorin und macht Mediation in Berlin und Brandenburg. Sie hat uns die wichtigsten Fragen zum Thema Mediation und der außergerichtlichen Streitschlichtung beantwortet. Unter anderem erklärt uns Frau Caspary was Mediation genau ist, welche Arten es gibt und wie eine Mediation genau abläuft.

Hallo Frau Caspary, stellen Sie sich unseren Lesern bitte kurz vor

Ich bin Angela Caspary und in Berlin im Jahr 1974 geboren und aufgewachsen. Mittlerweile habe ich mit meinem Mann mein Zuhause in Königs Wusterhausen bei Berlin gefunden. Seit 2005 bin ich Mama und meine Tochter bereichert seit dem mein Leben. Mit meinem Mann und meiner Tochter lebe ich in einer Patchwork-Familie.

Angela CasparyIm Alter von 3 Jahren habe ich mit Leistungssport (Eiskunstlaufen) begonnen und betreibe diesen Sport nach wie vor nebenberuflich als Trainerin. Der Leistungssport und was er von einem persönlich abfordert, hat mich und meine Persönlichkeit geprägt. Zu meinen sportlichen Erfolgen zählen mehrere Meistertitel und der zweite Platz bei der Juniorenweltmeisterschaft 1989 im Paarlaufen. Seit 1994 gehört mein Sportlerherz dem Synchroneiskunstlaufen. In dieser verhältnismäßig neuen Disziplin laufen 16 Läuferinnen und Läufer dynamisch und in perfektionierter Synchronität gemeinsam über das Eis.

Beruflich hat mich der Weg, nach ein paar Semestern Sport und Germanistik auf Lehramt, in die Immobilienwirtschaft geführt. Seit 2001 arbeite ich in der Praxis als Immobilienverwalterin und als Dozentin in der Erwachsenenbildung. Ich bilde werdende Immobilienkaufleute aus oder beschule Mitarbeiter von Immobilienunternehmen.

Mein Interesse gilt meinen Mitmenschen. Meine Aufmerksamkeit liegt hier bei den Bedürfnissen und individuellen Interessen. Diese persönliche Eigenschaft hat mich zur Konfliktbearbeitung geführt.

Was ist Mediation und wann wird diese benötigt?

Mediation in Berlin und Brandenburg

Mediation ist eine außergerichtliche Form der Konfliktbearbeitung, bei der eine neutrale Vermittlungsperson (Mediator/Mediatorin) die Parteien bei der Entwicklung einer Lösung unterstützt. Das Mediationsverfahren ist sowohl in Präsenz als auch in einem Online-Meeting möglich.

Bei mehr als 4 Konfliktparteien ist eine Co-Mediation anzuraten. Co-Mediation bedeutet, dass zwei oder auch mehr Mediatoren mit den Konfliktparteien arbeiten. Wesentliche Methoden des Mediationsverfahrens sind Kommunikation und Verhandlung. Der Mediator gibt den Konfliktparteien im strukturierten Mediationsverfahren einen geschützten Raum und Rahmen, um die Bedürfnisse und Interessen näher zu betrachten.

Um das Mediationsverfahren anwenden zu können ist es erforderlich, dass die Streitparteien bereit sind, sich dem Konflikt zu stellen und eine gemeinsame Lösung finden wollen. Der Mediator ist hierbei für alle Streitparteien gleichermaßen da und bleibt unparteiisch. Er unterstützt die Konfliktparteien darin, in eine respektvolle Kommunikation zu gehen, in welcher sie sich gegenseitig zuhören.

Die Mediationsdauer ist in Abhängigkeit der Art und des Umfangs des Konfliktes sowie der Anzahl der Konfliktparteien und der Komplexität der Streitfragen. In der Regel werden 1,5 Stunden Termine vereinbart. Diese finden in einem nichtöffentlichen, geschützten Raum statt, der in der Regel vom Mediator gestellt wird.

Welche Arten von Mediation gibt es?

Das Mediationsverfahren kann thematisch in die Bereiche gliedert werden, wo Konflikte entstehen. Also überall dort, wo Menschen aufeinandertreffen. So zum Beispiel im privaten Bereich in der Familie, unter Freunden oder Nachbarn. Im wirtschaftlichen Bereich, innerhalb eines Unternehmens (so zum Beispiel zwischen den Mitarbeitern) oder zwischen Vertragspartnern. So auch In der Schule, in Vereinen oder in bzw. mit den Mitarbeitern einer Behörde. Zwischenmenschliche Konflikte können sehr vielseitig und komplex sein.

1. Familien / Freunde

Familien Mediation in Berlin und BrandenburgInsbesondere in Familien sind Konflikte und Streitigkeiten keine Besonderheit. Voraussetzung für die Anwendung des Mediationsverfahrens ist es, dass die Konfliktparteien freiwillig in die Kommunikation gehen wollen. Der Schritt sich dem Konflikt zu stellen ist herausfordernd, braucht Mut und Energie. Es zahlt sich aus, sich dem Konflikt zu stellen und hier Hilfe durch eine Mediation in Anspruch zu nehmen. Insbesondere wenn Kinder beteiligt sind, zum Beispiel im Rahmen von Trennungskonflikten. Ziel der Mediation ist es, eine gemeinsame Lösung zu finden. Es können Vereinbarungen erarbeitet werden zum Umgang mit den Kindern, der finanzielle Sicherheit und auch bei Erziehungsregeln oder Verantwortlichkeiten. Hierbei fließen die Interessen und Bedürfnisse der Streitparteien (gegebenenfalls inklusive der Kinder) mit ein.

2. innerbetriebliche Konflikte

Sehr viel Zeit verbringen wir in unserem Beruf, mit unseren Kollegen. Man sagt rund 1/3 unserer gesamten Lebenszeit verbringen wir am Arbeitsplatz. Die Arbeitszeit ist somit ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens. In dieser Zeit treffen wir auf die unterschiedlichsten Persönlichkeiten und Menschen. Manche davon mögen wir und manche nicht. Ein Arbeitsleben ohne Konflikte gibt es nicht. Viele Konflikte können wir schnell und problemlos lösen. Andere Konflikte wiederum können sich mit der Zeit verhärten und dazu führen, dass man körperliche Beeinträchtigungen hat, wenn man nur an seine Arbeit denkt. Spätestens dann sind Veränderungen notwendig. Konflikte am Arbeitsplatz, sind so alt wie die Arbeit selbst. Der Strukturwandel und die Herausforderungen, die damit einhergehen führen ebenfalls zu Streitigkeiten. Faktoren die Konflikte am Arbeitsplatz begünstigen können unter anderem sein:

  • Konkurrenzdenken
  • Zeitmangel / Zeitdruck
  • nicht klar definierte Kompetenzen
  • Leistungsdruck und Überforderung
  • Ängste
  • Ungerechtigkeiten

Nach einer Studie werden 10 – 15 Prozent der Arbeitszeit in jedem Unternehmen für die Bearbeitung und Bewältigung von Konflikten gebraucht. 30 bis 50 Prozent der Arbeitszeit von Führungskräften werden direkt oder indirekt mit Reibungsverlusten, Konflikten oder Konfliktfolgen verbracht. Hier ist ein gutes Konfliktmanagement gefragt. Ein Nebeneffekt erfolgreicher Mediationen ist neben der Kostenersparnis: Zufriedene Mitarbeiter und ein gutes Betriebsklima!

3. außerbetriebliche Konflikte

Mediation in Berlin und BrandenburgExterne Konflikte können mittels eines Mediationsverfahrens schnell, vertraulich und nachhaltig gelöst werden, ohne bestehende Geschäftsbeziehungen zu gefährden. Zum Beispiel bei Streitigkeiten mit Partnerunternehmen, Vertragspartnern oder externen Dienstleistern können Lösungen gefunden werden, die für alle Beteiligten zufriedenstellend sind und einer weiteren Zusammenarbeit nicht im Weg stehen, sondern diese sogar fördern können. Durch ein Mediationsverfahren wird ferner vermieden in ein Gerichtsverfahren mit Anwalts- und Gerichtskosten zu gehen. Das spart Zeit und Kosten.

4. Immobilien-Mediation

In der Immobilienmediation geht es vorrangig um die Personen, die mit den Immobilien verbunden sind. Die Mediation in der Immobilienwirtschaft fordert hier ganzheitliche Betrachtungen und Sichtweisen auch auf rechtlicher Ebene. Der immobilienwirtschaftliche Bereich ist sehr komplex und damit auch die Konfliktthemen, die entstehen können. Streitigkeiten können zum Beispiel bestehen zwischen:

  • Mietern
  • Eigentümern
  • Verwaltern (Fremdverwalter oder Bestandsverwalter)
  • Käufern und Verkäufern von Immobilien
  • Maklern
  • Handwerkern im Baubereich (Neubau und Sanierung sowie Modernisierungen)
  • Erbengemeinschaften
  • in Finanzierungsangelegenheiten oder
  • Immobilienbewertungen

Nicht untypisch sind in einem Mehrfamilienhaus Streitigkeiten in Bezug auf die Lärmbelastung. Insbesondere wenn das Haus sehr hellhörig ist, streitet man sich schnell über die Geräusche spielender Kinder oder über das Musizieren. Wenn es um Streitigkeiten rund um das eigene Zuhause geht, ist das oft mit Emotionen verbunden und mit einer hohen Sensibilität.

5. Sport

Mediation im SportSport im Hochleistungsbereich und auch im Hobby- und Breitensport verbindet Menschen aus vielen Bereichen. Das Entstehen von Konflikten durch Interessenunterschiede und unterschiedliche Bedürfnisse ist keine Seltenheit und ganz natürlich. Konflikte können unter anderem zwischen:

  • Sportlern (insbesondere im Teamsport)
  • Trainern
  • Verbänden
  • Eltern / Angehörigen
  • Preisrichtern / Schiedsrichtern
  • Funktionären
  • Organisatoren
  • Sponsoren

Insbesondere im Mannschaftssport sind Konflikte natürlich. Man hat in der Regel das Gleiche Ziel, aber vielleicht unterschiedliche Ansichten, wie das Ziel erreicht werden kann. In diesem Kontext kann es auch schnell zu Streitigkeiten mit dem Trainer kommen. Es ist auch möglich, dass der Trainer ein anderes Ziel anstrebt und damit die Sportler überfordert. In der Mediation wird dann an einer gemeinsamen Lösung gearbeitet.

Wie läuft ein Mediationsverfahren ab?

Mediation in Berlin und Brandenburg
Mediation in Berlin und Brandenburg: Schritt für Schritt Konflikte lösen!

Die Mediation unterliegt einem strukturierten Verfahren, welches man in 5 Stufen untergliedern kann. Die Konfliktparteien sind dabei eigenverantwortlich und Experten ihres Streits. Das Mediationsverfahren ist im Mediationsgesetz definiert. Die Parteien wählen den Mediator aus und begeben sich freiwillig in das Verfahren. Dritte können nur mit Zustimmung aller Parteien in die Mediation einbezogen werden. Der Mediator hat Offenbarungspflichten gegenüber den Parteien mit Blick auf seine Neutralität und Unabhängigkeit. Er unterliegt der Verschwiegenheit.

1. Schritt (man muss sich dafür entscheiden)

Der erste Schritt ist es, sich dem Konflikt gemeinsam stellen zu wollen, um ihn zu lösen. Das kann Überwindung kosten. Wenn sich die Konfliktparteien entschieden haben, begibt man sich auf die Suche nach einem Mediator. Hier gibt es die unterschiedlichsten Verbände, wo Mediatoren gelistet sind.

Nach der Kontaktaufnahme mit dem Mediator erfolgt ein Vorgespräch, in dem das Mediationsverfahren erläutert wird. Im Vorgespräch haben die Konfliktparteien die Möglichkeit zu entscheiden, ob sie mit dem Mediator gemeinsam arbeiten wollen. Ist die Entscheidung getroffen, wird ein Mediationsvertrag geschlossen. Dieser beinhaltet Regelungen über die Freiwilligkeit, Vertraulichkeit, Neutralität und Aufgaben des Mediators sowie die Kosten.

2. Schritt

In der ersten Phase, meist ein Folgetermin zum Vorgespräch, werden gemeinsam Vereinbarungen getroffen, wie man im Mediationsverfahren miteinander umgeht. Das können gesprächsregeln darüber sein, respektvoll miteinander umzugehen, sich ausreden zu lassen oder in sogenannten Ich-Botschaften zu kommunizieren.

In der zweiten Phase schildern die Streitparteien den Konflikt aus ihrer Perspektive. Es wird näher beleuchtet, was streitig und was unstreitig ist. Sachverhalte und unterschiedliche Sichtweisen werden benannt. Es wird gemeinsam erarbeitet, welche konkreten Themen im Mediationsverfahren besprochen werden.

In der nächsten Phase wird sich der Konflikt und das zu bearbeitende Thema, welches gemeinsam erarbeitet wurde, genau angeschaut. Positionen, Bedürfnisse und Interessen werden herausgearbeitet und konkretisiert.

3. Schritt

In der Phase 4 und 5 werden gemeinsam Lösungsoptionen gesammelt und erarbeitet. Es wird gemeinsam geschaut ob die Lösungsansätze realistisch sind und ob die Hinzuziehung einer externen Rechtsberatung erforderlich ist. Am Ende steht die schriftliche Abschlussvereinbarung, die in der Regel vom Mediator erstellt wird.

Nach wenigen Wochen wird meist ein Nachgespräch geführt. Hier werden die Abschlussvereinbarungen nachbereitet, bzw. Nach- oder Neuverhandlungen aufgenommen, sofern dies notwendig ist.

Wie kann man Angela Caspary als Mediatorin kontaktieren, wenn man sich für eine Mediation entschieden hat?

Angela CasparyFür ein Informationsgespräch kann man mich sehr gerne über meine Website mediation-kw.de oder per E-Mail: angela.caspary(at)gmx.de kontaktieren. Für Präsenzmediationen stehe ich gerne für den Bereich Berlin und Brandenburg zur Verfügung. Onlinemediationen sind natürlich bundesweit möglich.

Danke Angela Caspary für das informative Interview zum Thema Mediation. Wir wünschen Ihnen als Trainerin im Eiskunstlaufen, als Lehrerin in der Erwachsenenbildung und natürlich als Mediatorin mit der Mediation in Berlin und Brandenburg alles Gute.