Familienbett Ja oder Nein: Die Vor- und Nachteile im Überblick

Heutzutage ist ein eindeutiger Trend in Richtung ‚Schlafen im Familienbett‚ zu erkennen. Das bedeutet, dass Mama und Papa und Kind(er) zusammen in einem Bett, dem sogenannten Familienbett, schlafen. Hier gibt es Befürworter und Gegner – Vor- und Nachteile.

Im Folgenden gehen wir auf das Thema genauer ein, führen die häufigsten Bedenken auf, die Mama und Papa haben, wenn sie vor der Entscheidung stehen, Familienbett – ja oder nein und schildern unserer eigene Erfahrung. Abschließend stellen wir die Vorteile und Nachteile vom Familienbett gegenüber.

Schlafen im Familienbett – Ja odern Nein? 3 häufige Ängste und Bedenken

Wie so oft kursieren die verrücktesten Ammenmärchen in den Köpfen vieler Menschen. Gerade junge Eltern lassen sich dadurch von Ihren Vorhaben leicht abbringen und umstimmen.

Hier einmal die 3 häufigsten Ängste und Bedenken, wenn Eltern vor der Frage stehen: Familienbett – Ja oder Nein?

1. Das Schlafen im Familienbett ist gefährlich.

Häufig kursiert die Meinung, dass das Baby/Kind im Schlaf durch die Zudecke der Eltern verdeckt werden könnte und dadurch keine Luft mehr bekäme.

Wichtig ist hier, dass das Familienbett wirklich schön groß ist, dass jeder genügend Platz hat. Außerdem sollte die Matratze schön hart sein und das Baby im Schlafsack schlafen. Natürlich ist darauf zu achten, dass die Eltern unter keinerlei Drogeneinfluss stehen.

tatsächliche Gefahren von einem Familienbett sind

  • Bei Wasserbetten und weichen Matratzen besteht die Gefahr, dass das Kind in eine Vertiefung der Eltern rollt und dort überhitzt oder Atemprobleme bekommt.
  • Auch durch zusätzliche Kissen und Decken kann es zu Überhitzung und Atemproblemen kommen.
  • Das Abstürzen aus dem Familienbett. Wenn Euer Schützling am Rand vom Bett schläft, dann sollte für eine nötige Absturzsicherung gesorgt werden.

2. Baby werden im Familienbett verzogen.

Auch die Meinung kursiert, dass man sein Kind im Familienbett verziehen/verpimpeln würde. Die Nähe zu den Eltern ist aber ein Grundbedürfnis des Babys seit je an. Nur wenn sie die Nähe zu ihren Eltern spüren, fühlen sie sich sicher und geborgen. Aus unserer eigenen Erfahrung können wir sagen: Von Verpimpeln und Verziehen kann keinesfalls die Rede sein.

3. Die Beziehung der Eltern leidet darunter – kein Sex!

Wenn das Kind immer mit im Elternbett schläft, wo bleibt da die Beziehung der Eltern. Das ist sicher ein nicht zu unterschätzender Punkt, doch mit etwas Kreativität kann man hier auch Abhilfe schaffen. Schließlich gibt es ja auch noch andere Orte als das Schlafzimmer … 🙂

Unsere eigene Erfahrung

Familienbett - Ja oder NeinWir haben es so gemacht, dass wir zu Beginn ein kleines Beistellbett für unseren Sohn gekauft haben. Dieses haben wir so eingestellt, dass die Liegefläche wirklich gleich der des Elternbettes war. Ein Seitenteil am Beistellbett haben wir offen gelassen (das ist ja der eigentliche Sinn von einem Beistellbett), so dass bei Bedarf immer prima gestillt wurden konnte. Lästiges Aufstehen und ins Kinderzimmer laufen entfiel schon mal.

Natürlich hatten wir stets ein kleines Nachtlicht an, so dass wir unseren kleinen Spatz wenn nötig immer im Auge hatten.

Nach dem 6 Monat haben wir dann ein Gitterbett (140 x 70 cm) gekauft und ebenfalls wieder neben unser Bett gestellt. Auch eine Seite ließen wir beim Aufbau wieder weg, so dass dieses Gitterbett genau wie ein Beistellbett fungierte, nur eben größer. Das kleine Beistellbett hatte unsere kleine Maus nämlich nach dem 6 Monat bereits verwachsen.

Tipp: personalisierte Namenskissen als Erinnerung an eine tolle und spannende Zeit.

Zum Stillen kam er natürlich ins Elternbett, wo dann alle Beteiligten nach ‚verrichteter Arbeit‘ weiter schliefen. Dieses ‚ins Elternbett kommen und dort bleiben‘ haben wir bis heute (Sohn 1 1/2 Jahre) so beibehalten und sind sehr zufrieden damit. Wenn wir unser Kind in Bett bringen, so legen wir ihn in die Mitte unseres Familienbettes im Schlafsack hin, so dass er nicht direkt an einer Bettkante liegt. Natürlich schützen diverse Rausfallschütze vor einem Sturz aus dem Bett.

Es ist sehr schön und innig, mit seinem Baby/Kind zu kuscheln und es zu beobachten. Auch anders herum wirkt sich dies positiv aus. Das Baby spürt die Nähe von Mama und Papa, hört den Atem und kann sanft und ruhig weiter schlafen.

Die Vor- und Nachteile vom Familienbett

Vorteile Nachteile Familienbett

Abschließend möchten wir noch auf die Vor- und Nachteile von einem Familienbett genauer eingehen. Als erstes kommen wir zu den Vorteilen vom Familienbett.

Die Vorteile vom Familienbett

  • Elternteile die beruflich bedingt wenig Zeit mit Ihren Schützlingen haben, bauen trotzdem Nähe und ein inniges Verhältnis auf und nutzen die gemeinsame Zeit optimal.
  • Zum Stillen muss die Mutter nicht mehr aufstehen. Das spart Zeit, Energie und Mutter und Kind schlafen schneller wieder ein.
  • Babys und Kinder schlafen ruhiger, mit dem Geruch der Eltern in der Nase und den Atemgeräuschen in den Ohren. Gleichzeitig wird durch die Anwesenheit der Eltern das instinktive Sicherheitsbedürfnis der Kinder gestillt.

Die Nachteile vom Familienbett

  • Oft ist das Elternbett für drei (oder vier) Personen zu klein. Daher muss ein neues Familienbett angeschafft werden. Hierdurch entstehen weitere Kosten. Neu ist aber nicht immer schlecht: Neue Matratzen sorgen für einen besseren Schlaf und Familienbetten mit Stauraum, haben auch etwas für sich.
  • Ein Familienbett ist nur noch zum schlafen da! Da das Baby oder Kind meistens deutlich früher schlafen geht, entfällt für die Eltern beim Zubettgehen das Abendliche Gespräch.
  • Auch das Sexleben muss jetzt an einen anderen Ort verlagert werden. Das ist aber nicht unbedingt ein Nachteil.
  • Im Normalfall schläft die ganze Familie im Familienbett. Ist aber ein Elternteil Krank oder doch mal alkoholisiert, muss auf einen anderen Schlafplatz (Couch, Luftmatratze, etc.) ausgewichen werden.

Fazit: Familienbett Ja oder Nein – die Vorteile überwiegen

Ob das Baby im eigenen Kinderbett oder doch Familienbett schlafen soll, muss letztendlich jeder für sich entscheiden. Wie überall gibt es auch beim Familienbett Vor- und Nachteile.

Wir genießen jedoch die Zeit im Familienbett und finden sie sehr angenehm und innig. Die oben aufgeführten Bedenken und Ängste sind bei uns auch allesamt nicht eingetreten. Wir würden es jeden Eltern empfehlen, die sich nicht ganz unwohl mit dem Gedanken fühlen, es einmal auszuprobieren.

Wichtig ist, dass Ihr Euch an die folgenden Grundsätze haltet:

  • Ein Wasserbett ist kein Familienbett und die Matratze soll möglichst hart sein.
  • Vermeidet zusätzliche und unnötige Decken, Kopfkissen und Kuscheltiere.
  • Niemals unter Alkohol, Drogen oder starken Medikamenteneinfluss im Familienbett schlafen.
  • Sorgt für ausreichend Platz für jedes Familienmitglied und sichert ggf. die Seiten mit einem Rausfallschutz.