ETF Sparplan für Kinder – die renditestarke Alternative zum Sparbuch

ETF Sparplan für Kinder

Ein ETF Sparplan für Kinder eignet sich ideal zum Sparen für den Führerschein, das Studium oder die erste eigene Wohnung eures Kindes. Einmal eingerichtet, müsst ihr euch nur noch selten drum kümmern und könnte bis zum 18 Lebensjahr von Steuervorteilen und dem Zinseszinseffekt profitieren. Dabei stellt ein ETF Sparplan für Kinder eine renditestarke Alternative zum Sparbuch dar.

In diesem Artikel möchten wir euch das Thema ETF Sparpläne für Kinder etwas näher bringen. Als erstes erläutern wir euch, aus welchen Gründen ihr einen Sparplan anlegen solltet und was ein ETF überhaupt ist. Anschließend gehen wir genauer auf die Vor- und Nachte sowie die Risiken und Chancen vom ETF- und Sparbuchsparen ein. Abschließend zeigen wir euch zwei Varianten, wie ihr einen ETF Sparplan für Kinder umsetzen könnt.

Sparen – wieso, weshalb, warum? 5 Gründe die für einen (ETF) Sparplan für Kinder sprechen

Bevor wir tiefer in die Materie ETF und dessen Vor- und Nachteile einsteigen, sollte euch als Elternteil erstmal klar sein, warum es sich überhaupt lohnt für den Nachwuchs einen Sparplan anzulegen. Genau wie beim Sparen im Erwachsenenalter, werden hier oft zwei Ansichten vertreten.

  • Die eine Seite lebt im Hier und Jetzt. Diese Personengruppe möchte sich von ihrem hart erarbeiteten Geld zeitnah etwas Tolles leisten. Sei es ein neuer Fernseher, die neuen Sneakers aus der Werbung oder eine unvergessliche Urlaubsreise in die Ferne.
  • Die Gegenseite denkt da etwas langfristiger. Diese Personengruppe legt ein Teil des hart erarbeiteten Geldes zur Seite, um
    1. für schlechte Zeiten gewappnet zu sein, um
    2. sich in Zukunft größere Dinge leisten zu können oder
    3. damit das Geld weiter arbeiten kann und so passive Einnahmen generiert werden.

Unser Meinung nach ist der Mittelweg die beste Option. Durch langfristiges Sparen können Rücklagen für den „Notfall“ oder für unvergessliche Erlebnisse aufgebaut werden. Jeder Euro bringt dabei ein gewisses Maß an Freiheit mit sich. Allerdings sollte man das Hier und Jetzt nicht vernachlässigen und sich auch mal direkt am Monatsanfang etwas gönnen.

Als frisch gebackene Eltern habt ihr die Verantwortung für euer Kind und müsst euch nicht nur über eure eigenen Rücklagen Gedanken machen, sondern auch über die Rücklagen von eurem Sprössling. Denn in den ersten 25 Lebensjahren kommt so einiges an finanzieller Belastung auf euch und euer Kind zu. Im Folgenden haben wir mal die größten Kostenpunkte zusammengetragen.

1. & 2. Der Führerschein & das eigene Auto

ETF Sparplan für Kinder

Achtet man ein bisschen auf seine Ausgaben und kauft beispielsweise nicht den besten Kindersitz oder den neusten Kombikinderwagen mit Luftreifen, dann ist ein Kind durch Eltern- und Kindergeld in den ersten Lebensjahren keine finanzielle Belastung – eher ein Nullsummenspiel. Mit zunehmenden Alter häufen sich größere Ausgaben, wie Klassenfahrten, teure Markenklamotten oder die Jugendweihe und die „Bilanz Kind“ kippt in den roten Bereich.

Bei den großen Ausgaben ganz vorne mit dabei, ist der Führerschein mit 1500 bis 2400 € sowie das erste eigene Auto mit mindestens 2000 €. Damit auf diese Dinge nicht verzichtet werden muss, ist es von sehr großen Vorteil, wenn durch einen ETF Sparplan für Kinder genügend Rücklagen gebildet wurden.

3. Ein Studium (eventuell im Ausland)

In Deutschland liegt die Studienanfängerquote laut statista.com seit 2011 bei über 50 %. Wir finden das ist schon eine beachtliche Quote. Aber bei wie viel Prozentpunkten würde diese Quote liegen, wenn das Studium finanziell abgesichert wäre und sich darüber keiner Gedanken machen müsste? Wahrscheinlich um einige Prozentpunkte Höher.

Ohne entsprechende Rücklagen, liegen große Steine auf dem Weg zum Akademiker. Ein gutes Beispiel das zeigt, wie jeder gesparte Euro ein Stück Freiheit mit sich bringt.

4. Die erste eigene Wohnung

Früher oder später, meistens mit Beginn der Ausbildung oder dem Studium, zieht euer Kind in die erste eigene Wohnung. Hier entstehen oft hohe Kosten durch Kaution, neue Möbel und andere Dinge. Wer hier mit einem ETF Sparplan für Kinder vorgesorgt hat, meistert diese Hürden ohne Probleme.

5. Erlangen von finanzieller Bildung & 6. die ersten passiven Einnahmen

Bisher wurde der ETF Sparplan für euer Kind nur angelegt, um mit der Zeit Rücklagen für größere Ausgaben zu bilden und so eurem Kind alle Türen offen zu halten.

So ein Sparplan bietet deinem Kind allerdings noch einen weiteren (in unseren Augen ist das sogar der größte) Vorteil. Und zwar lernt dein Kind durch den Sparplan den Umgang mit Geld und erlangt so, ein gewisses Maß an finanzielle Bildung.

Finanzielle Bildung ist eine Fähigkeit, die sehr wichtig ist, im deutschen Schulsystem bisher aber leider keinen Platz gefunden hat.

Eventuell gelingt es euch als Eltern sogar, dass euer Kind mit der Zeit ein großes Interesse zum Thema Finanzen und finanzielle Bildung entwickelt und mit Hilfe des Sparplans die ersten eigenen passiven Einnahmen in Form von Zinsen und Dividenden generiert. Ein tolles Hilfsmittel, um das Interesse eures Kindes zu wecken, ist das Bestseller Buch Ein Hund namens Money“* von Bodo Schäfer.

Ein ETF Sparplan für Kinder – was ist überhaupt ein ETF?

Exchange Traded Funds

Nachdem wir nun geklärt haben, dass ihr mit Hilfe von einem Sparplan eurem Kind ein gewisses Maß an Sicherheit sowie Freiheit aufbauen könnt, kommen wir nun zum eigentlichen Thema – dem ETF Sparplan für Kinder. Im Folgenden erklären wir euch, was ein ETF ist und gehen auf weitere wichtige Begriffe ein.

Ein ETF (englisch Exchange Traded Fund) ist ein börsengehandelter Fonds, der einen Index abbildet. Das beste deutsche Beispiel für einen Index ist der DAX. Hää Fonds, Index, DAX???? Hier kommen die Definition – einfach und verständlich erklärt:

  • Ein Fonds bündelt das Geld von vielen Anlegern und erwirbt Anteile von Vermögenswerten, wie Aktien, Anleihen und Immobilien. Ein Fonds wird aktiv von einen Fondsmanager gemanagt, wodurch teilweise hohe Kosten und Gebühren entstehen.
  • Ein Index bildet eine bestimmte Auswahl von festgelegten Werten (Aktien oder Anleihen) ab. Beispielsweise die besten Werte aus einer Region (Deutschland, Europa, etc.) oder einer Branche (Technologie, Autoindustrie, etc.).
  • Der Dax ist der berühmteste deutsche Index. Er bildet die 30 größten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes ab.

Fazit – Was ist ein ETF: Bist du in einem DAX ETF investiert, besitzt du Anteile an den 30 größten Unternehmen aus Deutschland. Da ein ETF immer ein bestimmten Index abbildet und nicht aktiv von einem Fondsmanager gehandelt wird, sind die laufenden Kosten von einem ETF meistens deutlich geringer, als von einem Fonds.

Die Vor- und Nachteile von einem ETF und einem Sparbuch-Sparplan

Es gibt viele Möglichkeiten, wie ihr per Sparplan Sicherheit und Freiheit für euer Kind aufbauen könnt. In diesem Abschnitt möchten wir genauer auf die Vor- und Nachteile vom Sparbuchsparen sowie vom Investieren in einen ETF eingehen.

Der Sparbuch Sparplan für Kinder

Sparbuch SparplanDie Vorteile vom Sparbuch liegen klar auf der Hand. Zum eine besteht so gut wie kein Risiko für das Geld auf dem Sparbuch bei der Hausbank. Zum anderen können auch andere Personen, wie die Großeltern, Einzahlungen auf das Sparbuch tätigen. Am Ende kann auch sehr flexibel auf das gesparte Geld zugegriffen werden – ob das allerdings ein Vor- oder Nachteil ist, sei jedem selbst überlassen.

Da Risiko und Rendite bei Geldanlagen immer in direkter Verbindung zueinander stehen, gibt es auf dem Sparbuch so gut wie keine Wertsteigerung. Im Gegenteil: durch Kontoführungsgebühren und die jährliche Inflation verringert sich der Wert des eingezahlten Geldes. Ein weiterer Nachteil vom Sparbuch ist das Euer Kind aus einem Sparbuch nicht so viel lernen kann, wie durch einen Sparplan in einen ETF.

Der ETF Sparplan für Kinder

ETF Sparplan für KinderIn puncto lernen sieht es bei einem ETF Sparplan für euer Kind schon deutlich umfangreicher aus. Ist die Zeit gekommen, kann euer Nachwuchs viel Wissen über Geldanlagen, Börse und passives Einkommen mitnehmen. Der größte Vorteil von einem ETF Sparplan ist allerdings die mögliche Rendite. Gegenüber 0,1 oder weniger Prozent auf dem Sparbuch, stehen im ETF Sparplan durchschnittlich 3 bis 8 Prozent jährlich zu Buche.

Keine Rendite ohne Risiko: Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Weltwirtschaft im Durchschnitt wächst. Allerdings kommt es alle paar Jahre zu einer Korrektur des Marktes. In einer sogenannten Finanzkrise kann bzw. sollte man den Sparplan nicht auflösen. Daher solltet ihr, wenn ihr euch für einen ETF Sparplan entscheidet, auch Gedanken über einen Entnahmeplan machen.

Juniorkonto vs. Zweitdepot – so setzt du ein ETF Sparplan für Kinder um

Wenn Ihr ein ETF Sparplan für Kinder einrichten möchtet, dann müsst ihr euch vorher (beispielsweise in der Elternzeit) noch Gedanken über das Depot machen. Hier könnt ihr zwischen den Varianten Juniorkonto und Zweitdepot wählen. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, die wir im Folgenden näher durchleuchten.

1. Die Vor- und Nachteile vom Juniorkonto / -depot

Bei der Variante Juniorkonto bzw. Juniordepot eröffnet ihr ein richtiges neues Konto (mit Depot) für euer Kind. Dieses Konto gehört dann direkt ab der Eröffnung eurem Kind, allerdings kann es erst mit der Vollendung des 18. Lebensjahres über das gesparte Geld verfügen.

Der Vorteil vom Juniorkonto ist, dass das Kind jährlich vom Sparerpauschbetrag (801 €) sowie vom ständig steigenden Grundfreibetrag (9744 € in 2021) profitieren kann. So fallen auf Zinsen, Dividenden und Kapitalerträge, solange das Kind keine anderen Einnahmen hat, wenig bis keine Steuern an.

Ein „Nachteil“ vom Juniorkonto ist, dass euer Kind eventuell kein oder weniger BAfög gewährt bekommt, da das angesparte Vermögen zu groß ist. In unseren Augen ist das allerdings kein richtiger Nachteil, da so nach dem Studium kein BAfög zurückgezahlt werden muss. Außerdem ist studieren mit eigenen Mitteln viel cooler, als studieren auf „Pump“.

2. Die Vor- und Nachteile vom Zweitdepot

Bei der Variante Zweitdepot eröffnet Ihr in eurem Namen ein Zweitdepot und legt dort den ETF Sparplan für euer Kind an. Zum 18. Geburtstag wird das Depot dann auf das Kind überschrieben.

Der größte Vorteil vom Zweitdepot ist die Verfügbarkeit. Bis zur Schenkung gehört rechtlich gesehen das Geld euch als Eltern. Sollte es mal zu einem finanziellen Engpass kommen, könnt ihr jederzeit über das Geld verfügen. Das ist zwar nicht der Sinn und Zweck vom ETF Sparplan für Kinder, bietet aber eine gewisse Sicherheit für den Fall der Fälle.

Der steuerliche Aspekt, der beim Juniordepot der größte Vorteil ist, ist beim Zweitdepot der größte Nachteil. Auf jegliche Gewinne müssen Steuern gezahlt werden. Das hat deutlich negative Auswirkungen auf den Zinseszinseffekt.

Zusammenfassung der Vor- und Nachteile

Beim Juniorkonto könnt ihr jährlich vom Sparerpausch- sowie den Grundfreibetrag profitieren. Eventuell könnte es aber durch das angesparte Vermögen Probleme beim Beziehen vom BAfög geben. Ein Zweitdepot hat keine steuerlichen Vorteile, bietet aber deutlich mehr Sicherheit, da Ihr jederzeit über das angesparte Geld verfügen könnt.

Fazit – ETF Sparplan für Kinder

Träume erfüllen mit einem ETF Sparplan für Kinder
Träume erfüllen mit einem ETF Sparplan für Kinder

Mit einem ETF Sparplan für Kinder könnt Ihr eurem Kind Träume erfüllen oder Rücklagen bilden, damit es auf die ersten größeren Ausgaben des Erwachsenendaseins gut vorbereitet ist. Beim Sparen, über diesen langen Zeitraum, kann sich der Zinseszinseffekt schon sehr gut entfalten. Bei der Entscheidung Juniorkonto oder Zweitdepot, müsst ihr die Wahl zwischen steuerlichen Vorteil oder Sicherheit treffen.

Wenn es an die Auswahl vom ETF Depot und den einzelnen ETFs geht, dann belest euch bitte genauer im Internet. Gute Anlaufpunkte sind aktienmitkopf.de und der dazugehörige Youtubechannel sowie die Facebookgruppe ETF-Strategie.