Anstrengende Nächte: Ab wann schlafen Babys durch?

Ab wann schlafen Babys durch?

Das Bild ist bekannt – Eltern mit dunklen Ringen unter den Augen, deren größter Wunsch es ist, nur mal eine komplette Nacht in Frieden schlummern zu können. Doch der Säugling ist in einer besonders anstrengenden Phase und schreit alle paar Stunden nach Mama und Papa. Vielleicht kommt Euch das bekannt vor oder Ihr leidet sogar aktuell unter der gleichen Situation. Da fragt man sich völlig ausgelaugt, wann die so sehnsüchtig herbeigesehnte Besserung wohl endlich eintritt: Ab wann schlafen Babys durch? Wann ist es auch bei unserem Kind endlich soweit?

Ab wann schlafen Babys durch?

Obendrein kommt dann noch die Sorge dazu, es könnte vielleicht etwas nicht stimmen mit dem Kleinen. In vielen Fällen überschüttet einen auch das eigene Umfeld ungefragt mit gut gemeinten Ratschlägen, die nur leider beim eigenen Nachwuchs überhaupt keine Wirkung zeigen und lediglich dazu führen, irgendwann gehörig an seinen eigenen Fähigkeiten als Eltern zu zweifeln.

Dabei ist es völlig normal, dass jedes Kind nicht nur einen angeborenen eigenen Rhythmus hat, sondern vor allem auch das Schlafen erst erlernen muss. Das ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen abläuft. Bei den meisten Babys werden im Alter von 3 bis 4 Monaten die Schlafphasen am Stück merklich länger, da sein Organismus nicht mehr stündlich nach Milchnachschub verlangt. Gleichzeitig reduzieren sich die über den Tag verteilten Schlafpausen, es nimmt aktiver seine Umgebung wahr.

Doch jedes Kind ist von Natur aus anders und verschiedene Begleitumstände haben einen Einfluss auf seinen Schlaf-Wach-Rhythmus sowie darauf, wie sich dieser im Laufe der ersten 12 Monate verändert. Wir wollen jene Faktoren etwas beleuchten und Euch damit ein paar hilfreiche Hinweise zum Thema „Ab wann schlafen Babys durch“ geben.

Ab wann schlafen Babys durch: Die Entwicklung im ersten Lebensjahr

Ab wann schlafen Babys durch?

Bereits beim wissenschaftlich errechneten Schlafbedarf eines 3 Monate alten Babys von etwa 12 bis 18 Stunden pro Tag wird eines schnell deutlich: Säugling ist nicht gleich Säugling, denn die Spanne ist groß. Gleichzeitig sagt es nichts darüber aus, wann genau Euer Kleines sich diese Ruhephasen holt, ob es vermehrt in der Nacht schläft und wie viele zusammenhängende Stunden es schafft.

Mit zunehmendem Alter werden die benötigten Stunden weniger und der zusammenhängende Nachtschlaf anhaltender. Ein Großteil der Babys kann im Alter von 3 Monaten auf etwa 5 Stunden zusammenhängenden Schlaf kommen. Bei einem 1-jährigen Kleinkind sind es schon 7 Stunden und mehr. Wenn man die Dauer von 6 Stunden als Definition für Durchschlafen hernimmt, kann man die Frage „Ab wann schlafen Kinder durch?“ damit beantworten, dass dies meist ab 12 Monaten aufwärts gelingt.

Doch tatsächlich ist das, was wir dabei als phasenweises Durchschlafen wahrnehmen nur ein Trugschluss – das Baby wacht weiterhin häufig auf, kann dann allerdings selbständig wieder zurück in den Schlaf kommen, ohne dass es um Hilfe rufen muss. Diese Fähigkeit geht mit einer stetigen Weiterentwicklung des Gehirns einher. Das Baby lernt also, sich selbst zu beruhigen, sei es durch Nuckeln am Schnuller oder eigenen Daumen, dem festen Umgreifen eines Stofftieres oder durch leises Brabbeln. Oftmals schaukelt es sich auch so gut es kann selbst mit rhythmischen Bewegungen zurück in den Schlaf.


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Während der Nachwuchs nun also zunehmend lernt, nach kurzen Wachphasen wieder einzuschlafen und diese Fertigkeit sich unterschiedlich schnell ausprägt, spielt auch seine eigene innere Uhr eine nicht zu unterschätzende Rolle. Es kann also auch sein, das Baby schläft nicht durch, weil die Schlafenszeit nicht beziehungsweise noch nicht zu seinem angeborenen Rhythmus passt. Dieser ist zwar etwas formbar, aber bereits bei Säuglingen kann man Morgen- und Nachtmenschen unterscheiden.

Das heißt, bei manchen decken sich die aktiven Phasen besonders gut mit unserer gewohnten Tagesstruktur und das Baby ist mit der aufgehenden Sonne wach und ausgeruht. Oder es hat seine Tiefschlafphasen eher am Morgen und möchte dafür noch spätabends sein Umfeld entdecken, strampeln und sich bewegen.

Den letztlichen Schlaf-Wach-Rhythmus erzieht Ihr Eurem Baby also gewissermaßen an, schlichtweg, weil Ihr selbst nachts schlafen müsst, um morgens fit zu sein und zu konkreten Zeiten zusammen mit dem heranwachsenden Kind die Mahlzeiten einnehmt. Diese Eingewöhnung kann jedoch von Kind zu Kind unterschiedlich lange dauern.

Faktoren, die den Schlaf Eures Babys beeinflussen

Wann schlafen Babys durch?

Ihr habt also gelesen, wie sich die Fähigkeit zum Durchschlafen aufgrund der physiologischen Entwicklung immer stärker ausprägt, wenn gerade die grundlegenden Bedürfnisse gestillt sind, das Baby sich also satt, trocken, warm und geborgen fühlt. Soweit die Theorie. Denn leider kommen in der Praxis jede Menge Störfaktoren dazu, die das Ganze wieder aus dem Ruder werfen. Nämlich immer dann, wenn das Baby mit einer neuen Situation als dem bloßen Aufwachen konfrontiert ist, die es eben nicht alleine lösen kann. Dann weint es und braucht Aufmerksamkeit und Hilfe.

Bei Neugeborenen sind oft Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme der Grund, später kommen die ersten Zähne, Erkältungskrankheiten und Wachstumsschübe dazu, die unangenehm für die Kleinen sind und den bereits ganz gut eingespielten Ablauf wieder durcheinanderbringen. So kommt es nicht selten vor, dass Babys nachts wieder häufig quengeln und schreien, obwohl sie zuvor bereits auf einem guten Weg zum Durchschlafen waren.

Auch für das Kind ist die Situation neu und anstrengend, es ist nur naheliegend, bei den Eltern Trost und Fürsorge zu suchen. Bei älteren Kindern spielen auch Träume oft eine Rolle, in denen sie sämtliche Informationen des Tages im Kinderbett verarbeiten, die sie aber schnell aufwühlen können.

Es ist übrigens wichtig für Euch zu wissen, dass der kleine Babykörper sich seine benötigte Ruhe in jedem Fall holt. Das heißt, wenn es unerwünschte Unterbrechungen gibt und das Kleine dadurch beispielsweise nachts 2 Stunden schluchzt, wird es eben am Tag wieder mehr schlafen. Je intensiver also der Nachtschlaf und je älter das Kind, desto mehr Wachstunden hält es tagsüber durch. So dass es irgendwann bei einem Klein -und Kindergartenkind mit einem Mittagsschlaf getan ist. Diesen Rhythmus künstlich zu überdehnen, indem man zum Beispiel die Wachphase des Babys am Abend bewusst in die Länge zieht, damit es dann umso länger in der Nacht durchschläft, kann allerdings nach hinten losgehen. Dem Körper den fälligen Schlaf nicht zuzugestehen kann beim Kleinen auch Stress auslösen, der sich dann erst recht in Heulkrämpfen und dergleichen entlädt und das anschließende Zubettbringen nur noch erschwert.

Übrigens spielen Lärm im Haus, helles Licht oder was immer wir als Eltern als störend empfinden für den Säugling eine sehr untergeordnete Rolle. Ihr braucht Euch als Familie nicht auf Zehenspitzen zu bewegen, um seinen Schlaf nicht zu stören, sondern könnt Eurer gewöhnlichen Alltagsroutine nachgehen. Wenn Ihr nicht vor Erschöpfung selbst bei jeder Gelegenheit ins Bett fallt, sobald es gerade einmal nicht gefüttert, auf der Wickelkommode gewickelt und herumgeschleppt werden muss.

Wir halten also fest: Wann schlafen Kinder durch? Wenn die inneren Bedingungen zulassen, dass es sich selbst wieder beruhigen kann.

Wie Ihr positiv auf den Schlafrhythmus Eures Babys einwirkt

Dennoch könnt Ihr aktiv das ein oder andere dafür tun, dass Euer Baby durchschlafen kann.

#1 – Rennt nicht bei jedem kleinen Geräusch ans Bettchen

So helft ihr dem Kind, die beschriebenen Selbstberuhigungstechniken zu erlernen und anzuwenden, sich also beispielsweise im Unterbewusstsein einen Finger in den Mund zu stecken und dank dessen wieder einzuschlummern.

Wenn Ihr direkt mit ihm sprecht oder es aus der Wiege nehmt, ist die Gefahr größer, dass es richtig aufwacht. Dann wird es sehr wahrscheinlich auf Euer Zutun angewiesen sein, um wieder einen ruhigen gleichmäßigen Atem zu finden und die Augen zu schließen.

#2 – Folgt konsequent einem gleichbleibenden Tagesablauf mit festen Zeiten

Gestaltet die Stunde vor dem nächtlichen Zubettgehen gerade bei älteren Kindern entspannt, so dass sich deren Körper auch auf die anstehende Schlafphase einstellen und die Aktivität herunterfahren kann. Die Routine verleiht Eurem Kind außerdem Orientierung.

#3 – Behaltet konstant die gewohnte Schlafumgebung für das Kleine bei

Sei es mit dem immer gleichen Lammfell als Unterlage, mit den bekannten Gerüchen einer Einschlafhilfe oder dem gewohnten Klang einer Spieluhr.

#4 – Führt ein festes Einschlafritual ein

Es vermittelt Eurem Kleinen nicht nur Sicherheit, sondern gewöhnt ihm auch an, dass damit die Schlafenszeit eingeleitet wird. Dies ist ab etwa 6 Monaten empfehlenswert und kann durch ein Lied erfolgen, durch das Anzünden einer Kerze im Dunkeln oder durch den immer gleichen Rundgang mit dem Baby auf dem Arm. Zeigt Eurem Kind, dass Ihr jederzeit in der Nähe seid, lasst gegebenenfalls ein kleines Licht an oder die beruhigende Musik weiterlaufen.

Fazit: Ab wann schlafen Babys durch?

Wie Ihr gesehen habt, kann man die Frage „Ab wann schlafen Babys durch?“ nicht pauschal beantworten, weil jeder Säugling zu individuell ist und sich unterschiedliche Umstände auf seine innere Ruhe auswirken. Daher gibt es auch kein Richtig und kein Falsch bei der Anzahl der durchgeschlafenen Stunden. Wichtig ist, Euch als Eltern nicht verrückt machen zu lassen und Euch nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Denn auch das kann sich leicht wieder negativ auf die Stimmung Eures Babys niederschlagen.

Seht Ihr tatsächlich über Wochen und Monate keine Verbesserung oder habt Ihr ein Schreikind, bei dem Euch die Ideen ausgehen, es zur Ruhe zu bringen, solltet Ihr Euch an Beratungsstellen wenden oder einen Besuch beim Kinderarzt planen. Ansonsten leidet auch die eigene Gesundheit und Euer Nervenkostüm wird so dünn, dass die Situation gar eine Bedrohung für die Partnerschaft darstellt. Erfahrene Spezialisten können Euch Sorgen abnehmen und mit Expertenwissen zur Seite stehen.

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